Erste Ergebnisse einer neuen OECD LEED Studie
14. Nov 2012
Das OECD Programm für Lokale Entwicklung und Beschäftigung (LEED) führt zur Zeit eine Reihe von Studien zum Thema 'Demographic Change and Local Development' durch. Die ersten Ergebnisse wurden unter dem Subtitel 'Shinkage, Regeneration and Social Dynamics' bereits veröffentlicht (OECD, 2012; ISSN 2079-4797, PDF).
Ziel ist, die Veränderungen, die sich als Konsequenz einer de facto weltweiten Alterung der Gesellschaft für die wirtschaftliche Entwicklung, Arbeitsmärkte und Sozialstrukturen auf lokaler bzw. regionaler Ebene ergeben, zu erfassen. Weiters helfen die aktuellen Aktivitäten, die Handlungsoptionen auszuloten, die sich für Städte und Gemeinden und auch für Bertriebe ergeben.
Problemverortung
In den letzten Wochen fanden Studienreisen nach Japan, Polen, die Niederlande und Österreich statt. Das ZSI wurde eingeladen, hier Expertise vor allem für die Analyse und Entwicklung von neuen 'Governance'-Strukturen einzubringen und hat an der diesbezüglichen Studienreise eines OECD-Teams in die am stärksten vom demographischen Wandel betroffenen Regionen in Nord- bzw. den Südwest-Niederlanden (Groningen und Zeeland) teilgenommen. Auch der Studienbesuch des OECD-ExpertInnen-Teams zum Territorialen Beschäftigungspakt Kärnten (TEP) wird für die Studie herangezogen werden."
Probleme im Kern lösen
Dabei wurden sowohl regional bedeutende Unternehmen (wie das Dow Chemical Werk in Terneuzen) als auch soziale Beschäftigungsträger besucht, die bereits heute massiv in die Beschäftigung älterer MitarbeiterInnen investieren (müssen), um eine ausreichende Zahl gut qualifizierter Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben.
Überregionale Mobilität und internationale Migration kamen dabei ebenso zur Sprache wie interne und betriebsübergreifende Qualifizierungsmodelle, Gesundheitsvorsorge und Arbeitszeitformen. Besonders spannend ist die Verbindung von Arbeitsangebot und attraktiven Lebensräumen mit der starken Rolle, die Gemeinden hier spielen. Auch die Beantwortung der Frage zu 'Partner-Arbeitsplätzen' d.h. die Lösung des Problems, dass bei einer Übersiedlung auch der/ PartnerIn adäquate Beschäftigung finden können muss, wird immer wichtiger.
Innovationprozesse anstoßen
Unterstrichen wurde auch die Rolle von Universitäten als Innovationszentren . In diesem Zusammenhang betonte der ZSI -Experte Michael Förschner in Groningen "...dass es nicht nur auf die Schaffung und Förderung von Innovationszentren wie Universitäten ankommt, sondern dass Innovation als holistischer Prozess verstanden werden muss, bei dem Technik, Ökonomie, Soziale Fragestellungen und Ökologie in ihrer Wechselbeziehung betrachtet werden müssen: Innovation beruht ganz zentral darauf, dass ein Klima geschaffen werden kann, in dem sich die einzelnen Akteure und Bereiche wechselseitig befruchten. Sie muss gelebt werden!"