Editorial: Social Profit – vom Verein zur gemeinnützigen GmbH
18. Jul 2014
Das ZSI ist in gezählte 24 erfolgreiche Jahre gekommen und hat bisher einige Wachstumsschübe durchlebt. Zur Gründungszeit arbeitete eine engagierte kleine Gruppe an verschiedenen Standorten in Wien. Heute sorgen fast 60 MitarbeiterInnen und rund 80 Projekte täglich für einen regen Betrieb in unseren Büroräumlichkeiten in der Linken Wienzeile.
Um den Anforderungen einer gewachsenen Organisation gerecht zu werden, wurde eine Änderung der Rechtsform in der Hauptversammlung des ZSI-Vereins in 2013 beschlossen. Ein Jahr der intensiven Vorbereitung waren notwendig, um MitarbeiterInnen, Projekte und laufende Verträge auf diesen Schritt vorzubereiten: Seit 1. Juli 2014 ist das ZSI eine gemeinnützige GmbH und entspricht als solche weiterhin den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit. Die Schwerpunkte und die Ausrichtung unserer Projekte bleiben ebenfalls unverändert. Hand in Hand zur organisatorischen Umwandlung wird nun auch das interne Kontroll-System des ZSI weiterentwickelt, um den Anforderungen der Organisation und unserer Fördergeber noch besser zu entsprechen.
Zukunftsgestaltung mit sozialer Innovation
Social Profit hat in den vergangenen Jahren nicht nur im sozialen Bereich, sondern auch im wirtschaftlichen Sektor an Bedeutung gewonnen. Das ZSI verfolgt seit seiner Gründung die Entwicklung von sozial innovativen Strategien in Theorie und Praxis und fördert Konzepte dieser Denkschule in der eigenen Organisation. Die wesentlichen Parameter an denen wir intern und extern gemessen werden, sind gleichermaßen der wissenschaftliche oder gesellschaftspolitische Impact von Projekten, der wirtschaftliche Erfolg im Sinne der Gemeinnützigkeit und ein hohes Maß an sozialer Verantwortung.
Herausforderungen an die Organisationsentwicklung
Vor einigen Jahren wurde im Laufe eines Strategieprozesses eine Balanced Score Card (BSC) für das ZSI entwickelt. Das damals aktualisierte Leitbild und die Zielsetzungen sind für unser Institut bis heute gültig. Im Zentrum steht ein relevanter sozio-ökonomischer und forschungspolitischer Mehrwert unserer Leistungen. Diese sehen u.a. die Unterstützung einer sozial ökologischen und ökonomisch nachhaltigen Gestaltung der Wissens- und Informationsgesellschaft vor.
Leitbild und Zielsetzungen sind auch immanenter Teil des operativen Betriebs des ZSI und verdichten sich in einer Organisationsführung respektive -entwicklung mit Anspruch zur sozialen Innovation. Themen in diesem Zusammenhang sind beispielsweise: Besondere Aus- und Weiterbildungsprogramme, Generationenwechsel, Transparenz in der Unternehmenskultur, Wertschätzung und Räume für Kreativität, interkulturelle Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement (vgl. ZSI-Studie „Soziale Innovation in Unternehmen“ aus dem Jahr 2008 , S. 30 ff.). Im Zuge der Umgründung des ZSI wurde diese Strategie nochmals überprüft und konnte in der eigenen Organisation noch tiefer verankert werden.
Nachhaltiger Wandel
Aus unternehmerischer Sicht sind Wandelvorhaben in Organisationen mit Geschichte und hoher Identifikation mit der Unternehmenskultur stets eine Herausforderung. Auch wenn die Änderungen auf den ersten Blick nicht markant erscheinen, sind die Anforderungen an das Management hoch und keinesfalls „neben“ dem Tagesgeschäft abzuarbeiten. Es gilt, mögliche Unsicherheiten von Beginn an bei MitarbeiterInnen und Stakeholdern zu minimieren. Am ZSI wurde die Strukturveränderung offen kommuniziert und mit einem Maßnahmenbündel begleitet. Dialogangebote in Form von internen Veranstaltungen offerierten MitarbeiterInnen eine möglichst zeitnahe Informationsweitergabe und die Möglichkeit für Inputs. Viele persönliche Gespräche führten dazu, die Bedarfe in den ZSI-Bereichen und Projekten zu klären und in weitere Maßnahmen einfließen zu lassen. Diesen Weg werden wir auch im Rahmen des Übergangs im Jahr 2014 fortsetzen.
Über Wolfgang Michalek
Der Magister der Rechtswissenschaften übernahm 2012 die Agenden der Geschäftsführung des ZSI. Nach seinem Jus-Studium folgten Jahre als Projektmanager im arbeitsmarktpolitischen Bereich in regionalen und internationalen Projekten (beispielsweise die Territorialen Beschäftigungspakte, TEPs) – 2012 als interimistischer Leiter des ZSI-Bereichs Arbeit & Chancengleichheit (A&C).
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