Citizen Science für Europa: Weißbuch als Download verfügbar
14. Okt 2014
Citizen Science, oder BürgerInnenwissenschaften, bezeichnet die Einbindung von NichtwissenschafterInnen in authentische wissenschaftliche Prozesse. Unterstützt durch die neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien erfährt das Konzept derzeit einen spürbaren Aufschwung. In den letzten Jahren haben wir uns am ZSI im Rahmen des Socientize Projekts intensiv mit dem Konzept der wissenschaftlichen Partizipation und dessen Potenzial für soziale Innovationen beschäftigt.
Neben der Durchführung von Citizen-Science-Experimenten wurden in einem breiten Konsultationsprozess europäische ExpertInnen zu einer gemeinsamen Debatte über die Auswirkungen und Handlungsbedarfe dieses Forschungsansatzes eingeladen. Die Ergebnisse dieser Diskussion sind nun im Weißbuch zu Citizen Science in Europa verfügbar. Dieses beinhaltet Empfehlungen zur Entwicklung neuer Strategien der gesellschaftlichen Einbindung in Wissenschaft. Es richtet sich dabei auf drei Ebenen (Makro-, Mikro- und Meso) an politische EntscheidungsträgerInnen, AkteurInnen im Wissenschaftsbereich und aktive LaienwissenschafterInnen. Das Weißbuch steht allen Interessierten seit kurzem als Download zur Verfügung.
Bei der Abschlusskonferenz des Projekts Socientize am 22. September dieses Jahres in Brüssel haben wir das Weißbuch der Öffentlichkeit präsentiert: Während dieser “Conference on Citizen Science in Europe” kamen wesentliche europäische AkteurInnen im Bereich der BürgerInnenwissenschaft an einem Tisch zusammen, um sich über ihre Projekte und Initiativen auszutauschen. So traten VertreterInnen des EU Parlaments, der Units „Digital Science“ und „RTD“ der Europäischen Kommission, gemeinsam mit ExpertInnen europäischer Citizen-Science-Projekte und strukturgebender Organe, wie die „European Association on Citizen Science“ und „Ibercivis“, in einen gemeinsamen Dialog. In der Diskussion wurde auf die Bedeutung der Sozialwissenschaften in Zusammenhang mit Citizen Science verwiesen. Es erscheint notwendig, angemessene Methoden zu entwickeln und zu testen, um mehr über die Motivation von BürgerInnen für ihr freiwilliges Engagement zu erfahren und die Auswirkungen der Citizen-Science-Projekte auf individueller Ebene besser einschätzen zu können. Im Zuge des Projekts Socientize haben wir am ZSI diesbezüglich erste Schritte unternommen und einzelne Experimente evaluiert. Weitere Informationen zum Weißbuch finden Sie auf der Webseite des Projekts: www.socientize.eu
Über die ZSI-Expertinnen
Teresa Holocher-Ertl ist seit 2009 wissenschaftliche MitarbeiterIn am ZSI und als Expertin für partizipatives Design in zahlreichen europäischen Forschungsprojekten tätig. Die Einbindung von BürgerInnen in die Gestaltung und Evaluierung sozio-technologischer Innovationen ist ihr Anliegen und umfasst Bereiche wie Bildung, Inklusion und Forschung.
Barbara Kieslinger hat langjährige Erfahrung als Projektleiterin internationaler Forschungsprojekte, die sich mit der exemplarischen Erforschung und Umsetzung sozialer und sozio-technischer Innovationen in den Bereichen Bildung, Arbeit, und Forschung beschäftigen. Seit 2003 ist sie am Zentrum für Soziale Innovation tätig und fungiert überdies als externe Expertin für die Europäische Kommission.
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Tags: citizen science