Studie zum Thema Inklusion und Wissenschaftskommunikation veröffentlicht
6. Dez 2017
Eine Studie, die das ZSI im Auftrag des Rats für Forschung und Entwicklung durchgeführt hat, belegt wieder einmal, dass Kinder und Jugendliche aufgrund ihrer sozialen und kulturellen Herkunft bereits früh aus dem Angebot an Wissenschaftskommunikation gedrängt werden. Dabei legt der Lehrplan an unseren Schulen sehr deutlich einen Fokus auf Wissenschaftsvermittlung und ein frühes Fördern von wissenschaftlichem Interesse. Was läuft hier also schief?
Studien belegen mittlerweile, dass eine informelle Wissenschaftslernumgebung sich auf die Teilhabe von Jugendlichen auswirken kann, die als marginalisiert und dem Wissenschaftssystem fremd gelten (Birmingham 2016). Marginalisierung passiert schon im jungen Alter. Es ist bekannt, dass der Zugang zu Bildung und Wissensvermittlung ein starker Faktor ist, der gegen Marginalisierung und in weiterer Folge soziale Exklusion wirken kann. Sozioökonomisch benachteiligten Gruppen ist der Zugang zu Einrichtungen und Angeboten der Wissenschaftskommunikation oft nur schwer oder beschränkt möglich. Zahlreiche Faktoren sind ausschlaggebend dafür. Hierbei geht es nicht nur darum, ob Leute teilhaben wollen oder nicht, sondern um Fakten, die sich wechselseitig verstärken und bleibende Muster verursachen, die schwer zu durchbrechen sind. Das Schulsystem ist neben Massenmedien ein wichtiger Sozialisierungsmechanismus, das gesellschaftliche Unterschiede noch verstärken kann. Frühe Segregationen und Benachteiligungen führen in weiterer Folge zu sozialer Exklusion. Museen und informelle Wissenschaftsvermittlung könnten hier ein Gegengewicht bilden.
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