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Das war Kinder am Wort!

5. Nov 2020

Was kann die Schule aus der Corona-Krise lernen?

Am 2. November hat das Zentrum für soziale Innovation GmbH (ZSI) in den Räumlichkeiten der  WIENEXTRA Kinderinfo ausgewählte Ergebnisse der aus Mitteln des WWTF finanzierten Studie "Lernen im Ausnahmezustand" vorgestellt. Die Veranstaltung hat, angesichts des zweiten Lockdown, höchst aktuelle, politisch brisante Fragen behandelt:

  • Was kann die Schule insgesamt aus der Corona-Krise lernen?
  • Was brauchen Schülerinnen und Schülern, um trotz widriger Umstände so gut wie möglich lernen zu können?

Gesprochen haben jene, die es direkt betrifft, nämlich Schülerinnen und Schüler. Mit Unterstützung der Forscherinnen des ZSI haben fünf Schüler und Schülerinnen des BRG16 und der ILB-Brigittenau im Alter von 8 bis 14 Jahren die Ergebnisse der Studie reflektiert, Forderungen erarbeitet und Ideen entwickelt, wie Schule besser und inklusiver funktionieren kann. Diese Ideen haben sie in der Live-Debatte mit den Bildungssprecherinnen politischer Parteien (Sibylle Hamann/Grüne, Sonja Hammerschmid/SPÖ, Martina Künsberg-Sarre/NEOS), sowie mit Jürgen Bell, Vertreter der Bildungsdirektion der Stadt Wien, und Kurt Nekula, Ombudsmann des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, vorgestellt.

Die Schülerinnen und Schülern haben ihre Forderungen und Wünsche in fünf thematischen Blöcken präsentiert und um Feedback der Gäste aus Politik und Bildung gebeten.

Wichtig, um gut lernen zu können, ist den Schülerinnen und Schülern:

  • Eine gut angeleitete, klar verständliche und strukturierte Aufbereitung des Lernstoffes und der Aufgaben.
  • Eine gute und facettenreiche Kommunikation mit den Lehrpersonen, die allen Persönlichkeitstypen – von extrovertiert bis schüchtern – Möglichkeiten bietet, sich einzubringen.
  • Das Lernen im eigenen Tempo und mit selbstbestimmten Schwerpunkten, das auch unterschiedlichen Lerntypen gerecht wird.
  • Eine wertschätzende und differenzierte Form der Wissens- und Leistungsüberprüfung sowie der Beurteilung.
  • Schule als angenehmen und modernen Lernort zu gestalten, der gemeinsam genutzt werden kann und an dem sich Kinder und junge Erwachsene wohl und wertgeschätzt fühlen.

Da, wie die Studie zeigt, alle Schülerinnen und Schüler, vor allem aber jene, die zu Hause weniger Unterstützung bekommen (können) und keine geeignete Lernumgebung vorfinden, von der Schulöffnung profitieren, ist es jetzt wichtig, den Fokus darauf zu legen, wie das Präsenzlernen auch für Ältere so lange wie möglich gesichert werden kann. Bei der erneuten Umstellung auf Home-Learning sollte, wie die Forscherinnen des ZSI betonen, der Fokus nicht auf Leistungsüberprüfungen liegen, sondern auf dem (emotionalen und kognitiven) Unterstützungsbedarf der Schülerinnen und Schüler. Dieser wird, wie Alisha Ahmed, Schülerin des BRG16, herausstellte, nicht nur durch Lehrkräfte oder (im Falle des Home Learning vermehrt) Eltern geboten. Die Mitschülerinnen und Mitschüler sind eine wichtige Stütze, um inhaltliche und technische Fragen zu klären und auch, um sich in einer turbulenten und ungewissen Situation zurechtzufinden. Diese Ressource hat im derzeitigen Schulsystem viel zu wenig Raum und Anerkennung, wie auch die Schriftführerin und Referentin für Inklusion des Landeselternverbandes Wien, Elisabeth Fröhlich, in ihrem Wunsch an die anwesenden Bildungspolitiker_innen, endlich mit der Exklusion aufzuhören und inklusive Schule zu leben, unterstrich. Auch das Lernen in kleinen Gruppen, die den Austausch und das konzertierte Lernen fördern, werden von den Schülerinnen und Schülern befürwortet.

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Tags: Corona Virus, education, youth