Output-orientierte Evaluierung öffentlich geförderter FTI-Programme: Möglichkeiten und Grenzen
In Europa und in Österreich hat die FTI-Politik in den letzten Jahren zusehends an Bedeutung gewonnen, da sie als Instrument zur direkten Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung und letztlich auch allgemeiner „Lebensqualität“ angesehen wird. Die öffentlichen Investitionen in Forschung, Technologie und Innovation über FTI-Programme, Infrastrukturmaßnahmen und steuerliche Anreize für F&E Aktivitäten in Unternehmen wurden in der letzten Dekade umfangreich ausgeweitet. Einhergehend mit einer Zunahme des politischen Interesses am Themenfeld, das nicht zuletzt durch die Europäische Lissabon Strategie und die Barcelona Ziele bedingt wurde, stieg auch der Bedarf an Wirkungsmessungen, die Legitimation und empirische Basis für zukünftige FTI-politische Entscheidungen bilden sollen.
In Bezug auf die Art der durchgeführten Evaluationen ist jedoch festzustellen, dass die überwältigende Mehrheit der Evaluationen einen unterstützend, formativen Charakter aufweist. Die Evaluationen erfolgen meist während der Förderabwicklung als Zwischenevaluation und sollen das Projektmanagement und den Programmträger unterstützen, sowie Wirkungsweisen und Zielvorgaben der Programme anpassen und überprüfen. Wirkungsevaluationen die darauf abzielen, die erzielten Effekte einer Förderintervention zu erfassen, sind rar.
Dem gegenüber geht die Art der Nachfrage nach Evaluationen jedoch – nicht zuletzt unter dem Eindruck des New Public Management immer stärker auch in Richtung ergebnisorientierter (output-outcome-impact) Evaluation (vgl. Polt 2009). Auch aufgrund der bestehenden FTE Richtlinie, die unter anderem besagt, dass geeignete Indikatoren zur Überprüfung der Erreichung der Förderziele definiert werden müssen und zum Zweck der Erfassung der erforderlichen Informationen ein entsprechendes Monitoring aufzubauen, ist mit einem erhöhten Bedarf an output-orientierter Evaluation zu rechnen.
Der bestehende Nachfragetrend hat die methodischen Anforderungen an Evaluation stark erhöht (Polt 2009). Da die Wirkungsmechanismen von Forschung und Innovation jedoch komplex sind, sind auch Methoden, die zur Bewertung des wissenschaftlich, technologischen und wirtschaftlichen Nutzens herangezogen werden können, mit einem starken Arbeitsaufwand verbunden. Um eine angemessene Kosten-/Nutzen-Relation von FTI-Intervention und Evaluation zu erhalten, ist es daher nötig die methodischen Möglichkeiten von Evaluationsvorhaben mit den Erwartungshaltungen der Politik in Einklang zu bringen.
Die Zielsetzung dieses Projektes bestand darin, ein aktuelles und realistisches Bild der internationalen Evaluierungssituation in methodischer Hinsicht zu geben, um im Ergebnis ein Bild über Möglichkeiten und Grenzen output-orientierter Wirkungsanalyse zu geben.
Die Studie
- stellte adäquate Evaluationsmethoden vor, die eine gute Basis für eine argumentative Unterstützung von forschungspolitischen Entscheidungen ermöglichen und es erlauben eine ökonomische, soziale und humanressourcenbezogene Wirkung festzustellen;
- leistete einen Beitrag zur Entwicklung von realistischen Erwartungen in Bezug auf evaluatorische Fragestellungen und Vorhaben.
Mitarbeiter/innen:
- Mag. Dr. Klaus Schuch (Projektleitung)
- Dr. Mag.ª Stefanie Konzett-Smoliner
Bereich: Forschungspolitik & Entwicklung
Förderer & Auftraggeber:
- Gesellschaft zur Förderung der Forschung
- BMVIT, Gesellschaft zur Förderung der Forschung,
- JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH (Coordinator)
- Joanneum Research
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Tags: evaluation, impact, innovation, research policy
Typ: Forschung
Einreichdatum: 11/2010
Projekt Status: Abgeschlossen
Von/Bis: 03/2011 - 11/2011
Laufzeit: 9 Monate