Atypische Beschäftigungsverhältnisse
Insbesondere seit den 80er Jahren ist europaweit eine Zunahme an atypischen Arbeitsverhältnissen feststellbar. Die höchsten Wachstumsraten betreffen dabei Teilzeitarbeitszeitverhältnisse und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Definitorisch werden aber alle Beschäftigungsverhältnisse, die vom dauerhaften kontinuierlichen Vollzeitarbeitsverhältnis ("Normalarbeitsverhältnis") abweichen, den atypischen Erwerbsformen zugeordnet. Befristete Arbeitsverträge, Ketten- arbeitsverträge, Leiharbeit, Heimarbeit usw. gehören demnach ebenfalls zum breiten "atypischen Beschäftigungspektrum".
Die skizzierte Klassifizierung zeigt, daß es sich dabei um Arbeitsformen handelt, die vielfach in einem Graubereich des Arbeitsmarktes sowie des Arbeits- und Sozialrechtes stattfinden, weshalb im Zusammenhang mit solchen Beschäfti- gungsverhältnissen auch von prekären Erwerbsformen gesprochen wird. Fest steht, daß "atypische Arbeitsverhältnisse" - angebots- wie nachfrageseitig - auf den Arbeitsmärkten immer größere Bedeutung finden. Je nach Situation und Einzelfall können dabei ArbeitnehmerInneninterssen und Betriebsinteressen übereinstimmen oder sich widersprechen. Abweichungen vom Normalarbeits- verhältnis sind, wenn sie auch nicht immer prekär sind, in der Regel dennoch mit problematischen arbeits- und sozialrechtlichen Risken für die Beschäftigten verbunden. Zu diesen genannten Normalarbeitsverhältnissen gibt es mehr oder weniger umfangreiches statistisches Datenmaterial und Analysen über Ausmaß und Betroffenheit. Zu neuen bzw. neu zur Diskussion stehenden atypischen Arbeitsformen, wie z.B. Werkverträgen, Gesellschaftsverträgen, freien Dienstverträgen, Tele(heim)arbeit existieren hingegen kaum quantitative und qualitative Analysen sowie Häufigkeitsangaben.
Mitarbeiter/innen:
- Mag. Andrea Höglinger (Projektleitung)
Bereich: Arbeit & Chancengleichheit
Noch keine Partner eingetragen
Typ: Forschung
Projekt Status: Abgeschlossen
Laufzeit: 16 Monate
Von/Bis: 09/1995 - 12/1996