Welche Art von innovationen braucht die Weltgesellschaft?

Bereich: Management & projektübergreifende Tätigkeiten

3. Oktober 2012

Beitrag zum Kongress für Soziologie der DGS, 1.-5. Oktober 2012, Bochum

http://www.dgs2012.de/start/kongressthema

Globalisierung wird ökonomisch – nicht zuletzt durch Industrie- und Dienstleistungsinnovationen – angetrieben. Sie erfasst, verbindet und verändert ehemals relativ abgeschlossene Volkswirtschaften aller Größenordnungen und Entwicklungsstufen. Aus soziologischer Perspektive führen die trans-nationalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Veränderungen zur Emergenz einer Weltgesellschaft. Neue Interaktionen, Abhängigkeiten, informelle und formelle gesellschaftliche Strukturen entstehen und beeinflussen die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf Weltniveau. Bestand und Wandel sozialer Systeme – insbesondere ihre funktionale Differenzierung – müssen zunehmend im Rahmen von Konzepten wie Weltsystem oder Weltgesellschaft untersucht werden.

Wenn der soziologische Gesellschaftsbegriff von einem nationalen zu einem globalen Begriff der Weltgesellschaft erweitert wird, so stellen sich auch die Fragen nach der Rolle und Bedeutung von Innovationen in neuer Form: Welche Arten von Innovationen braucht eine Weltgesellschaft? Wie können sie entwickelt und – gegen welche Widerstände – realisiert werden? Was bedeutet es, wenn Innovationen nicht mehr primär als Wettbewerbs- und Standortfaktoren im Rahmen nationaler Ökonomien betrachtet werden?

Die These meines Beitrags ist, dass alle Innovationen – egal ob sie 'technisch', 'wirtschaftlich' oder 'sozial' etikettiert werden – gesellschaftlich relevant sind und die wesentlichsten Innovationsschübe ('Basisinnovationen' oder 'radikale Innovationen') des 21. Jahrhunderts die gesellschaftliche Ordnung als Weltgesellschaft betreffen werden. Technische Innovationen, neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen werden dabei selbstverständlich weiter eine wesentliche Rolle spielen, aber die sozialen Innovationen werden die sein, welche das Weltsystem des 21. Jahrhunderts erst funktionsfähig machen können.

AutorInnen: Hochgerner (external Senior Advisor), J.

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