Wissenschaftskonferenz: 3 Rettungsringe sind nicht genug
18. Nov. 2010
Die Proponenten der Plattform Wissen//schafft//Österreich gründen die „Wissenschaftskonferenz Österreich“ als Verein, der die Leistungen der unabhängigen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sichtbar machen soll und stellen auf der heutigen Pressekonferenz die gemeinsamen Ziele vor. Der Verein „Wissenschaftskonferenz Österreich“ ist somit die neue Interessensvertretung der unabhängigen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.
Evaluation statt Eliminierung
Oberstes Ziel der Wissenschaftskonferenz ist es, zu verhindern, dass die Einrichtungen vom Loipersdorfer Budget finanziell eliminiert werden. Vielmehr, so die Forderung der Vereinsgründer, sollen die Leistungen der Forschungseinrichtungen, wenn sie von öffentlicher Hand Finanzierungen erhalten, evaluiert werden. Das geschieht zum Teil schon jetzt, jedoch sollen sich künftig alle Akteure im Wissenschafts- und Forschungssystem Evaluationen stellen. Damit jedoch gleiche Kriterien für alle, je nach Aufgaben und Ziele, gelten können braucht es Vorarbeit. Unis und FHs können nicht nach denselben Kriterien evaluiert werden. Eben sowenig der unabhängige Sektor.
Die Wissenschaftskonferenz will deshalb mit dem BMWF einen Verhandlungsprozess zu den Kriterien und den Abläufen von Evaluationen einleiten, an dessen Schluss konkrete Leistungsvereinbarungen über mehrere Jahre stehen. „Wir begrüßen die 3 Rettungsringe der Frau BM Karl, wir wollen aber, dass das Bundesbudget unsere Boote der Wissenschaft nicht zuerst zerstört.
Unabhängige Einrichtungen stehen für Unternehmergeist
Die WiKo will aufzeigen, dass der unabhängige Sektor genau dem entspricht, wohin von den anderen Akteuren verlangt wird, dass sie sich hinentwickeln. Die Charakteristika der unabhängigen Forschungseinrichtungen entsprechen genau dem, was allgemein von der neuen Generation von WissenschaftlerInnen gefordert wird. Sie agieren unternehmerisch und unbürokratisch, treten kommunikativ und flexibel auf und sie planen und wirtschaften bedarfsorientiert und bescheiden.
Die Wissenschaftskonferenz vertritt auch und gerade kleinere Institute und Einrichtungen
„Warum soll „klein“ auf einmal in der Wissenschaft schlecht sein, wenn alle inhärent vernetzt sind?“ meint Peter A. Bruck, Präsident der Wissenschaftskonferenz und Gesamtleiter der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft. Und warum wird die Vielfalt nicht gerade als besondere Qualität und Zeichen für die Nähe zu gesellschaftlichen Bedarfslagen angesehen? Keinesfalls will Bruck die Forschungseinrichtungen dem großen Appetit von Apparaten und Hierarchien ausgeliefert sehen, nur damit sie ihre Kern-Mittel nicht verlieren.
Eine Frage der Ausdifferenzierung
Diversität im System ermöglicht Innovationen und ist vielleicht sogar eine Grundvoraussetzung dafür. Unis und andere geschlossene Institutionen müssen sich ein Profil erabeiten, das der unabhängige Sektor bereits hat.
Rücksprachehinweis: Mag. Birgit Baumgartner, Forschungskommunikation, RSA FG |T: +43 (0)662 834602 – 600 | M: +43 (0)664 8251185 | birgit.baumgartner@researchstudio.at
Related Articles: