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"Migrationsgeschichte im Waldviertel"

18. Mar. 2011

Rückblick auf das Podium mit August Gächter (ZSI)

Die Veranstaltungsreihe "ZusammenReden", eine Kooperation der Caritas der Erzdiozöse Wien und der Gemeinde Guntramsdorf, ging am 2. März in seine zweite Runde. Moderiert von Tülay Tuncel von der Wiener Integrationskonferenz, waren Herbert Langthaler von der Asylkoordination Österreich, die Politikwissenschafterin Silvia Nadjivan und der Migrationsexperte August Gächter die PodiumsteilnehmerInnen, die eine rege Diskussion über den Zusammenhang von Industrialisierung und Migration in und um Guntramsdorf entwickelten.

Industrialisierung und Zuwanderung eng miteinander verwoben
"Speziell bildungsmäßig gering qualifizierte Arbeitskräfte wurden gebraucht und auch aktiv angeworben. Wir sind durch diese Arbeitskräfte sehr reich geworden", strich August Gächter  heraus. Doch trotz Zuwanderung habe sich Österreich mit integrationspolitischen Fragen erst sehr spät auseinandergesetzt. Herbert Langthaler kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Integration viel zu oft als Bringschuld von MigrantInnen gesehen werde. Integration bedeute jedoch das Ermöglichen von Teilhabe an der Gesellschaft: "Es ist die Möglichkeit, den eigenen Lebensentwurf zu erfüllen."
Silvia Nadjivan sprach im Anschluss über Ergebnisse des von der EU geförderten Integrationsprojektes "Verschiedene Herkunft, gemeinsame Zukunft", das auch in der Gemeinde Guntramsdorf durchgeführt wurde. Besonders positiv bewertete sie das Erlernen der Muttersprache: "Kinder dürfen ihre Muttersprache nicht verstecken. Sie fördert ihr Selbstbewusstsein."

Verantwortung durch den Alltag des Zusammenlebens bei Gemeinden
August Gächter wies nachdrücklich auf die Verantwortung der Gemeinden hin. "Die Gemeinden kennen die Betriebe vor Ort. Es liegt in ihrer Hand, Möglichkeiten zu schaffen." Die Frage, ob seit den sechziger Jahren eine Verschiebung von zugewanderten Arbeitskräften in den Dienstleistungssektor stattgefunden habe, bejahte Gächter. Oft seien es heute aber Menschen mit sehr hohem Bildungsniveau, die die niedrigsten Arbeiten verrichten.

Einen ausführlichen Nachbericht zu dieser Veranstaltung und weiterführende Informationen lesen auch auf der Website der Caritas.

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Tags: social cohesion, social inclusion, welfare

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