RRI Tools Projekt: Verantwortungsbewußte Forschung & Innovation
7. Feb. 2014
Mitte Jänner fiel in Brüssel der offizielle Startschuss für das dreijährige RRI Tools Projekt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms gefördert wird. Ziel ist es, ein europaweit akzeptiertes Verständnis von verantwortungsbewusster Forschung und Innovation zu erarbeiten sowie die Mittel und Methoden für dessen Umsetzung zu entwickeln.
Verantwortung & Innovation
RRI steht für Responsible Research and Innovation und umschreibt einen Prozess, in dem alle Akteure der Forschungs- und Innovations-Wertschöpfungskette, einschließlich der Wissenschaft, Industrie, Zivilgesellschaft und Bildungsträger, während des gesamten Forschungs- und Innovationsprozesses daran arbeiten, ihre Ergebnisse mit den Werten, Bedürfnissen und Erwartungen der europäischen Gesellschaft in Einklang zu bringen.
Die Europäische Kommission nennt sechs Schüsselelemente, die für den RRI-Ansatz zentral sind und Forschung als verantwortungsvoll auszeichnen:
- Einbindung von Bürger/innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Forschungs- und Innovationsprozess.
- Nutzung aller Potentiale, d.h. eine für Frauen chancengerechte Wissenschaft und Einbeziehung genderrelevanter Fragen in den Forschungsprozess.
- Wissenschaftsbildung um Interesse an Forschungskarrieren zu fördern und um Voraussetzungen für eine wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit zu schaffen.
- Zugang zu Ergebnissen öffentlich geförderter Forschung durch Open Access.
- Forschung und Innovation sollen von ethischen Prinzipien geleitet sein.
- Entwicklung eines Governance Rahmen für die Umsetzung von RRI.
Zentrale Bedeutung in Horizon 2020
RRI wird eine zentrale Rolle innerhalb von Horizon 2020 (2014 bis 2020) zukommen, dem neuen Europäischen Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm. Wie Philippe Galiay von der GD Forschung der Europäischen Kommission während des Kick-Off Meetings betonte:
“Der Programmteil ‚Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft‘ in Horizont 2020 ist die natürliche Fortschreibung des ‚Wissenschaft in der Gesellschaft‘ Ziels des 7. Forschungsrahmenprogramms, während RRI in Querschnittsziel für alle Horizont 2020 Programmteile ist.”
Der RRI Tools-Projekt verfügt über ein Budget von 7 Millionen Euro und zählt auf die Zusammenarbeit von 26 Institutionen aus 30 europäischen Ländern und wird eine innovative und kreative Sammlung von Tools entwickeln, die sowohl praktische digitale Ressourcen als auch Aktionen zur Sensibilisierung, Ausbildung, Verbreitung und Umsetzung der RRI Ziele beinhalten. Im Projekt sollen alle Beteiligten der F&I- Wertschöpfungskette vor dem Hintergrund bewährter Praktiken arbeiten und die Ergebnisse gemeinsam reflektieren.
Besonderes Augenmerk soll auf politische Entscheidungsträger gelegt werden, um in Zukunft die Lenkung und politische Steuerung des Forschungs- und Innovationsprozesses zu unterstützen.
Entwicklung von ‚Community of Practices' und Hubs
RRI Tools ist eine kollaboratives und integratives Projekt, mit dem Ziel, die Kreativität und die gemeinsame Verantwortung für den Prozess der Forschung und Innovation zu erhöhen. Sein Ziel ist es, eine ‚Community of Practice' zu etablieren, die alle Akteure und Institutionen, die in dieser neuen Vision der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung aktiv sind, zusammenbringt.
"Wir sind sicher, dass RRI Tools zur Europa-2020-Strategie beiträgt und dabei helfen wird, Forschung und Innovation in Europa in einen Prozess umzugestalten, der auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zielt, und in der eine Beratung mit der Gesellschaft ein Muss sein sollte", sagt der Projektkoordinator Ignasi López von der "la Caixa" Stiftung (Spanien).
Das Projekt sieht die Schaffung von 19 RRI Zentren (RRI Hubs) für die 30 Länder des Europäischen Forschungsraums vor, die für die Einbeziehung der verschiedenen Interessensgruppen und Akteure auf lokaler und nationaler Ebene in die Entwicklung und Verbreitung des Toolkits werben.
Zentrum für Soziale Innovation als Projektpartner
Das ZSI ist für das Monitoring und die Evaluation des Projekts verantwortlich. Darüber hinaus koordiniert das ZSI sogenannte HUBs in den Ländern Österreich und Slowenien. Diese Hubs werden in den beiden Ländern "communities of practies" aufbauen, Stakeholder-Workshops und Trainings abhalten.
Anfragen für weiterführende Informationen richten Sie bitte an
Ilse Marschalek, ZSI (Österreich): marschalek@zsi.at UND Gorazd Weiss, ZSI (Slowenien): weiss@zsi.at
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