Wiener Zeitung: Wenn der Bürger forscht
15. Dec. 2014
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Der Wissenschaftsbetrieb will Laien stärker mit einbeziehen und Forschungsergebnisse frei zugänglich machen.
von Eva Stanzl
Wissen zu teilen ist neuerdings erwünscht: Forscher stoßen die Türen zu ihrem Elfenbeinturm weit auf. Immer mehr Studien sind im Internet für jeden frei zugänglich. Weiters steuern tausende Bürger ihre Kenntnisse bei. Im Wissenschaftsbetrieb ist vieles anders als noch bis vor wenigen Jahren, als Forscher tunlichst darauf bedacht waren, ihr geistiges Eigentum zu schützen. Woher kommt diese neue Großzügigkeit?
Im Forschungs- und Bibliotheksbetrieb wurde es in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend zum Problem, dass vor allem große Wissenschaftsverlage ihre Zugangsgebühren zu wichtigen Publikationen und Datenbanken immer weiter erhöhten. Das Geschäftsmodell hatte zur paradoxen Folge, dass die Forscher selbst nur eingeschränkten Zugang zu Veröffentlichungen ihrer Fachkollegen hatten. Somit konnten sie Fortschritte auf ihrem Gebiet nicht immer mitverfolgen, wodurch viele Studien doppelt gemacht wurden. Was mit großem Aufwand und oftmals mit Steuergeldern produziert wurde, wurde nur für Abonnenten veröffentlicht. Das ist in etwa so, als würde ein staatlich gefördertes Museum von jedem Besucher nicht zwei, drei oder fünf, sondern 50 Euro pro Besuch verlangen und als dürften nur Stammgäste die Exponate anschauen.
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Tags: citizen science, social innovation