Medienberichte: Erster Westbalkan Science Day an der Uni Wien
13. Nov. 2013
Westbalkan Science Day, 13.11.2006:
Chance, über wissenschaftliche Kooperation zu wirtschaftlichem Erfolg zu kommen
Wien (APA) - Zum ersten "Westbalkan Science Day" an der Universität Wien sind am Montag mehr als 150 Wissenschafter aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroation, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Österreich gekommen. In den Schwerpunkten Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Informationstechnologien geht es bei der Tagung um die Erweiterung bzw. Gründung von Netzwerken und die Anbahnung von Forschungskooperationen, speziell vor Beginn der Ausschreibung verschiedener Förderprogramme, etwa dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm.
Erhard Busek, Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, verwies auf die Probleme und Herausforderungen im Bereich Bildung und Wissenschaft in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien: Es gebe einen "furchtbaren Brain drain", für Investoren würden zunehmend wissenschaftliche und technologische Kapazitäten wichtig, und viele Probleme der Region, etwa die Minderheitenfrage, könnten nur durch Wissenschaft gelöst werden.
Busek warf aber auch einen kritischen Blick auf das Wissenschaftssystem in diesen Ländern: So würden Universitäten oftmals als Orte gelten, "wo Nationalismen blühen", was Busek jedoch als "Suche nach der eigenen Position und Geschichte" deutet. Und auch die Geschichtsbücher in dieser Region seien vielfach "ein Horror", die Wissenschaft mit ihren Interpretationen oft "auf der problematischen Seite zu Hause".
Auf die Leistungen Österreichs in Südosteuropa verwies Klaus Schuch, Leiter des Zentrums für Soziale Innovation, das mit seinen Austrian Science and Research Liaison Offices in Ljubljana und Sofia den "Westbalkan Science Day" veranstaltet. So wurde eine Steuerungsplattform für den Dialog zwischen EU und Westbalkan im Bereich Forschung geschaffen, bilaterale Forschungsprogramme zwischen EU- und Westbalkan-Staaten würden im Rahmen eines Südost-Europäischen ERA-NET abgesprochen, um Duplizitäten zu vermeiden und österreichische Wissenschaftsbüros in der Region gegründet. "Wir können hier etwas wiederholen, was Österreich bereits mit den nunmehr neuen EU-Mitgliedsstaaten durchexerziert hat", so Schuch: Über die Vorreiterrolle bei der wissenschaftlichen und technologischen Kooperation zu wirtschaftlichem Erfolg in der Region zu kommen. "Diese Chancen bestehen auch in Südosteuropa."
Die Uni Wien habe sich von Anfang an im Bereich Wissenstransfer mit den Balkanländern engagiert, betonte der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, Rudolf Richter. Als Beispiele nannte er u.a. das Doktoratsprogramm "Transformation Processes in Central Europa", der universitäre Forschungsschwerpunkt "Europäische Integration und südöstliches/östliches Europa" sowie zahlreiche Südosteuropa-Projekte in Lehre und Forschung an der Uni Wien.
(Schluss) cm/aku/an
APA0320 2006-11-13/12:54
131254 Nov 06
derStandard.at vom 13.11.2006: Westbalkan Science Day an der Uni Wien
Ressort: Wissenschaft/Welt
Wien - Zum ersten "Westbalkan Science Day" an der Universität Wien sind am Montag mehr als 150 Wissenschafter aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroation, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Österreich gekommen. In den Schwerpunkten Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Informationstechnologien geht es bei der Tagung um die Erweiterung bzw. Gründung von Netzwerken und die Anbahnung von Forschungskooperationen, speziell vor Beginn der Ausschreibung verschiedener Förderprogramme, etwa dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm.
Brain drain und Nationalismus
Erhard Busek, Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, verwies auf die Probleme und Herausforderungen im Bereich Bildung und Wissenschaft in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien: Es gebe einen "furchtbaren Brain drain", für Investoren würden zunehmend wissenschaftliche und technologische Kapazitäten wichtig, und viele Probleme der Region, etwa die Minderheitenfrage, könnten nur durch Wissenschaft gelöst werden.
Busek warf aber auch einen kritischen Blick auf das Wissenschaftssystem in diesen Ländern: So würden Universitäten oftmals als Orte gelten, "wo Nationalismen blühen", was Busek jedoch als "Suche nach der eigenen Position und Geschichte" deutet. Und auch die Geschichtsbücher in dieser Region seien vielfach "ein Horror", die Wissenschaft mit ihren Interpretationen oft "auf der problematischen Seite zu Hause".
Internationale Kooperation
Auf die Leistungen Österreichs in Südosteuropa verwies Klaus Schuch, Leiter des Zentrums für Soziale Innovation, das mit seinen Austrian Science and Research Liaison Offices in Ljubljana und Sofia den "Westbalkan Science Day" veranstaltet. So wurde eine Steuerungsplattform für den Dialog zwischen EU und Westbalkan im Bereich Forschung geschaffen, bilaterale Forschungsprogramme zwischen EU- und Westbalkan-Staaten würden im Rahmen eines Südost-Europäischen ERA-NET abgesprochen, um Duplizitäten zu vermeiden und österreichische Wissenschaftsbüros in der Region gegründet. "Wir können hier etwas wiederholen, was Österreich bereits mit den nunmehr neuen EU-Mitgliedsstaaten durchexerziert hat", so Schuch: Über die Vorreiterrolle bei der wissenschaftlichen und technologischen Kooperation zu wirtschaftlichem Erfolg in der Region zu kommen. "Diese Chancen bestehen auch in Südosteuropa."
Die Uni Wien habe sich von Anfang an im Bereich Wissenstransfer mit den Balkanländern engagiert, betonte der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, Rudolf Richter. Als Beispiele nannte er u.a. das Doktoratsprogramm "Transformation Processes in Central Europa", der universitäre Forschungsschwerpunkt "Europäische Integration und südöstliches/östliches Europa" sowie zahlreiche Südosteuropa-Projekte in Lehre und Forschung an der Uni Wien. (APA)
science.orf.at vom 13.11.2006: Westbalkan Science Day an der Uni Wien
Seit zehn Jahren beteiligt sich die Universität Wien am Wiederaufbau der wissenschaftlichen Infrastruktur in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Heute wird der erste "Westbalkan Science Day" veranstaltet.
http://science.orf.at/science/news/146248
"dieUniversitaet-online.at" vom 13.11.2006: Westbalkan Science Day für Forschungskooperationen
(Redaktion)
Beim ersten "Westbalkan Science Day" haben sich am Montag, 13. November 2006 mehr als 150 WissenschafterInnen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien, Bulgarien und Österreich an der Universität Wien getroffen. Kooperationen in Wissenschaft und Forschung sollen initiiert bzw. vertieft werden.
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