DP 11: Geistiges Eigentum
Geistiges Eigentum. Geistige Eigentumsrechte und Inntellectual-Property Politik. (44 Seiten)
Abstract:
Der einerseits geforderte und viel beschworene, andererseits in der akademischen Welt beklagte und gefürchtete Verwertungsdruck auf Forschungsergebnisse gilt nicht nur für Technik und Naturwissenschaften. Grundsätzlich sind alle Wissenschaften davon betroffen, besonders Sozialwissenschaften mit praktischem Wirkungsanspruch, was keineswegs neu ist. Z. B. hat schon 1845 Karl Marx den Philosophen vorgehalten, sie hätten die Welt bisher nur interpretiert, es käme aber darauf an sie zu verändern . Neu hingegen ist, dass die Anforderungen "verwertbares" Wissen herzustellen ungeahnte Ausmaße erreicht haben, und dadurch die Diskrepanzen zwischen verwertungsrechtlich stark geschützten Innovationen in der Technik (Patentrecht) und schwach geschützten Innovationen in der Gesellschaft (allgemeines Urheberrecht) zugleich enorme soziale Widersprüche aufzeigen.
Das vorliegende ZSI Discussion Paper vermittelt einen nicht für JuristInnen geschriebenen, sondern gerade für SozialwissenschafterInnen gut lesbaren Überblick über "Geistige Eigentumsrechte". Uninformiertheit und Wissensdefizite in diesen Belangen sind angesichts zunehmend komplexer werdender Vertragswerke (besonders in EU-Projekten und anderen internationalen oder trasndisziplinären Forschungskooperationen) äußerst nachteilig. Vor allem Teil 1 dieses Papers kann diesbezüglich helfen, einige blinde Flecken in sozialwissenschaftlichen Forschungs-Communities zu beseitigen.
Im Teil 2 geht es um "Intellectual Property Policies" und verschiedene Empfehlungen dazu seitens OECD, EK und österreichischer Quellen. Weiters werden wissenschaftliche Studien zu IP-Politk kurz zusammengefasst. Daraus entsteht u.a. eine differenzierte Reflexion des sogenannten "Europäischen Paradoxons" (Hoher Ausbildungsstand und gute Forschung, aber schlechte Umsetzung bzw. Verwertung): Verschiedene Studien und Daten zeigen an, dass der Rückstand europäischer gegenüber amerikanischen Universitäten in Bezug auf erfolgreichen Wisenstransfer bislang vermutlich systematisch überschätzt wurde.
EN Abstract
Increasing pressures to utilise scientific knowledge and research economicly pertain to all domains of science, particularly including social sciences aiming at efficacy and impact in society. In fact, this is not new at all. However, the magnitude and pace of change towards a new mode of producing knowledge is unique and without historic precedence. In the wake of these developments, discrepancies widen between well protected innovations concerning technologies (patent law) on the one hand, and rather weakly protected innovations in society (copyright, intellectual property rights in general). This at the same time reveals serious social disaccords.
The paper provides an overview written for social scientists regarding intellectual property rights and related issues. Moreover it also presents information on intellectual property policies, and provides briefings based on scientific literature. In this context a debate may be initiated on the topic of the so-called "Europena paradoxon" (good education and research side-by-side with under-utilisation of science and research results). Some studies and data indicate that the leeway of European vs. American Universities in transfer and use of knowledge appears overestimated.
Authors: Elias, B.
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Category: Discussion Papers
Publication Date: 2008
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