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TAAFE-TRIO: Gemeinsame Reflexionen über den Weg zur altersfreundlichen Stadt

22. Mai 2020

Wie erleben ältere Menschen die CORONA-Krise Feldbach?

Im Rahmen des Interreg Alpine Space Projekts TAAFE wurde in Feldbach ein Koordinationskomitee (TRIO) gebildet, in dem Vertreter_innen älterer Bürger_innen und der Gemeinde, unter wissenschaftlicher Begleitung des ZSI, den Prozess, hin zur partizipativen Gestaltung einer altersfreundlicheren Stadt Feldbach konzipieren.

Bei dem Treffen des TRIOS am 19. Mai wurde unter anderem die aktuelle Situation Älterer unter den Bedingungen von COVID19 besprochen. Viele Projekte und Veranstaltungen, die zum Aufbau altersfreundlicher Gemeinden beitragen, durch Corona verlangsamt oder gestoppt worden.

Die beiden älteren TRIO-Mitglieder aus Feldbach berichten, dass die sozialen Kontakte älterer Mitbürger_innen aufgrund von COVID19 massiv eingeschränkt sind. Besonders herausfordernd war die Zeit des totalen Lockdown. Senior_innen in Betreuungseinrichtungen konnten zu dieser Zeit keinen Besuch empfangen.Sie betont zugleich, dass Senior_innen in der Corona-Krise auch eine privilegierte Gruppe sind, da sie als Pensionist_innen weniger finanzielle Einbußen durch die Krise haben.

Die ungewohnten und einschneidenden Maßnahmen verunsichern nicht nur ältere Mitbüger_innen, die aufgrund von Krankheit oder z.B. Demenzleiden eingeschränkte soziale Kontakte verschärft erleben. Auch alltägliche soziale Kontakte – zum Beispiel zu den Enkeln – verändern sich. Irritierend war, wie stark auch die jüngste Generation, die Enkel, die Abstandsregeln zu ihren Großeltern internalisiert hatten und fürchten, durch eine Berührung der Großeltern diese zu gefährden.

Stark belastet waren auch pflegende Angehörige, welche nunmehr keine oder wenig Unterstützung bei der Pflege bekommen konnten und zu den alleinigen Ansprechpersonen der Pflegebedürftigen werden.

Mittlerweile sind Besuche in Tagesbetreuungsstätten und Seniorenheimen in Feldbach wieder gegen Anmeldung erlaubt. Treffen finden hinter Plexiglas und mit Mundschutz statt. Oftmals fällt es betagten Mitbürger_innen daher schwer, die sie besuchenden Angehörigen zuzuordnen und sie erleben weiterhin Distanz.

Mit dem 31. August 2020 wollen auch die unterschiedlichen Vereine von Senior_innen ihr Angebot wieder regulär aufnehmen. Gemeinsame Wanderungen werden bereits jetzt in eingeschränktem Maße mit bis zu 10 Personen angeboten. Viele ältere Mitbürger_innen trauen sich jedoch noch nicht die vorhandenen Angebote zu nutzen.

 


 

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Tags: ageing society, Corona Virus