TAAFE
TAAFE "Hin zu einem altersfreundlichen Umfeld" (Interreg Alpine Space)
Das Projekt T.A.A.F.E „Towards an Alpine Age-Friedly Environment“ (Interreg Alpine Space) möchte den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft begegnen, indem ältere Bürger_innen, Politiker_innen unterschiedlicher Ebenen und Bereiche, sowie Unternehmen und zivilgesellschaftliche und soziale Organisationen in die Entwicklung altersgerechter Gemeinden im Alpenraum eingebunden werden. Die Gemeinde bildet den ersten und wichtigsten Bezugsrahmen für Bürger_innen, um ihr Umfeld zu gestalten und ist daher in dem Projekt der zentrale Ausgangspunkt zur Entwicklung altersgerechter Strukturen. Die auf Gemeindeebene entwickelten Maßnahmen und Erfahrungen werden dann im Projekt auch überregional ausgetauscht und weiterentwickelt: im Bezirk, im Bundesland, im nationalen Kontext und durch die transnationale Koordinierung: im Alpenraum. Ziel des Projekts ist es, entlang der durch den Ansatz der WHO (AFCC) definierten Dimensionen und Empfehlungen, nicht "für", sondern "mit" älteren Bürger_innen das 1) gemeinsame Umfeld zu gestalten und 2) Strategien für eine altersgerechte Alpenregion zu entwickeln. Das Projekt trägt durch eine breite, intergenerationale Teilhabe und die aktive Beteiligung älterer Menschen an der Entwicklung und Implementierung von sozialen Dienstleistungen dazu bei, 1) den Zugang älterer Menschen zu sozialen Diensten in der Pilotregion zu verbessern, 2) politische Entscheidungsträger_innen der Gemeinde, der steirischen Bezirke, der Regionalvertretungen, des Landes und des Bundes für ein altersfreundliches Umfeld zu sensibilisieren und damit eine intergenerative, integrative Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt im Alpenraum zu Gunsten eines nachhaltigen Wachstums und der sozialen Integration zu fördern. In Österreich wird das Projekt vom Zentrum für Soziale Innovation(ZSI) gemeinsam mit der Gemeinde Feldbach in der Steiermark implementiert. Im Rahmen des Projekts werden mittels partizipativer Methoden und aktiver Beteiligung relevanter Akteur_innen und der End-Nutzer_innen Services entwickelt und bestehende Angebote entsprechend den Bedürfnissen älterer Bürger_innen adaptiert. Durch den Piloten wird das Profil der Gemeinde Feldbach als altersgerechte Gemeinde geschärft und ein größerer Kreis unterschiedlicher Stakeholder in die Konzeption und Implementierung regionalspezifischer, altersgerechter Strukturen in unterschiedlichen Bereichen (Soziale Teilhabe, Transport, Zugang zu sozialen Diensten,…) einbezogen.
Die Implementierung neuer Services in der Gemeinde Feldbach wird durch das ZSI wissenschaftlich begleitet (Unterstützung hinsichtlich Methoden und Umsetzung) und evaluiert. Damit steht der Gemeinde und Region sozialwissenschaftliche Expertise auf dem aktuellen europäischen Stand zur Verfügung. Weiters stärkt das Projekt den überregionalen und internationalen Austausch zu Methoden und Strategien zum Aufbau altersgerechter Gemeinden und bindet die Gemeinde Feldbach, den Bezirk und die Steiermark in diesen Austausch ein. Durch die Entwicklung einer Strategie für eine altersgerechte Alpenregion: 1) werden Bedingungen ausgelotet, unter denen die in den Piloten erprobten Methoden und Best Practices in anderen Gemeinden und Regionen genutzt und durch nationale und international Strukturen gestärkt werden können (up-scaling). 2) entsteht ein internationales und transregionales Netzwerks von Entscheidungsträger_innen und Interessenvertretungen unterschiedlicher Regionen und Zuständigkeitsbereiche. Diese Struktur wird den Wissensaustausch und das gegenseitige Lernen befördern, Altersgerechtigkeit als Querschnittsmaterie verankern helfen und damit zukünftige Unterstützungsstrukturen für die Implementierung von altersgerechten Strategien und Strukturen (auch über die Grenzen der einzelnen Gemeinden und Ressorts hinweg) fördern. Nicht zuletzt erhöht sie die Sichtbarkeit der Initiativen der Gemeinde Feldbach und der Steiermark auf nationaler und europäischer Ebene. 3) werden durch ein stabiles Netzwerk relevanter Stakeholder in der Region die Innovationen in den Pilotregionen nachhaltig abgesichert. Das über die Laufzeit des Projekts geschaffene Netzwerk von Entscheidungsträger_innen, NGO’s, Vertreter_innen Älterer und anderen zentralen Stakeholdern soll über das Projektende hinweg den Erhalt und die Verbreitung altersgerechter Strukturen und Dienstleistungen in den Modellregionen und darüber hinaus sichern. Das Projekt arbeitet beim Aufbau dieses Netzwerkes mit konzentrischen Kreisen. Die Erfahrungen der Pilotgemeinden werden mit Entscheidungsträger_innen in anderen Regionen der Steiermark, auf Landes und Bundesebene geteilt. Wichtige Partner_innen sind dabei die Regionalentwicklungen der Steiermark: In der Person des Bürgermeisters der Gemeinde Feldbach Ing. Josef Ober, ist der Vorsitzende der Regionalentwicklung Vulkanland in das Projekt aktiv eingebunden. Zudem agiert die Regionalentwicklung Obersteiermark West als beobachtende Organisation (siehe Schreiben von Frau Dr. Puhl). Die Regionalentwicklung Obersteiermark West wird 1) an den internationalen, methodisch orientierten Konferenzen teilnehmen 2) regelmäßig über Ergebnisse des Projekts informiert und damit vom Best-Practice Austausch profitieren 3) in die Entwicklung der überregionalen Strategie für einen altersgerechten Alpenraum einbezogen. Auch das an die Steiermark angrenzende Land Kärnten ist als beobachtende Organisation in das Projekt eingebunden und wird sich an dem Erfahrungsaustausch beteiligen. Durch diese Projektstruktur wird gesichert, dass unterschiedliche Regionen des Landes Steiermark – aber insbesondere jene, die verstärkt von Überalterung betroffen sind (wie etwa der Bezirk Murau) von Beginn an in das Projekt eingebunden werden und die Gesamtregion vom Erfahrungsaustausch und möglichen Kooperationen, bei der Konzeption altersgerechter Services profitieren kann. Nebst dem politischen relevanten Austausch innerhalb des Landes, werden die politischen Vertretungen der Steiermark, als Observer und Projektpartner_innen, auch an dem internationalen Erfahrungsaustausch zwischen den Pilotgemeinden (in der Steiermark, Italien, der Schweiz, Slowenien, Frankreich und Deutschland) teilhaben, ihre Erfahrungen einbringen und vom umfassenden Erfahrungspool profitieren. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und umfasst folgende Aktivitäten:
1) Entwicklung des T.A.A.F.E Modells und Methoden In fünf transnationalen Workshops wird eine praktische Anleitung für Gemeinden zur Schaffung altersgerechter Strukturen entwickelt. In den Workshops werden Methoden und Instrumente entwickelt, die dabei helfen, Bedürfnisse zu erheben, wichtige Stakeholder zu identifizieren und darauf aufbauend neue Konzepte zu entwickeln. Die Methoden werden über Publikationen einem interessierten Umfeld zugänglich gemacht.
2) Implementierung des TAAFE Models in den Pilotgemeinden Begleitet von wissenschaftlichen Partnern (in Österreich dem ZSI) werden durch die Pilotgemeinden (in Österreich Feldbach) mit älteren Personen der Region und unter Einbindung anderer relevanter Stakeholder passende Lösungen für die altersgerechte Ausgestaltung von Diensten in der Gemeinde (in unterschiedlichen Bereichen) umgesetzt.
3) Evaluation der Wirksamkeit des Projekts mittels SROI-Analyse
4) Entwicklung der Strategie für eine altersfreundliche Alpenregion Im Rahmen der Strategieentwicklung werden Best-Practices erhoben und verglichen, up-scaling Potenziale für die Gesamtregion ausgelotet und überregionale und internationale Netzwerke gebildet. Um diese Ziele zu erreichen werden Politiker_innen und Verwaltungsfachleute unterschiedlichster Ebenen und Resorts sowie Vertretungen unterschiedlicher Interessengruppen in die Entwicklung der Strategie von Beginn an eingebunden. Insgesamt werden also sowohl die Initiativen und Erfahrungen der Gemeinde Feldbach und der Steiermark in den gemeinsamen Lernprozess der europäischen Großregion des Alpenraums eingebracht als auch die Ergebnisse des gemeinsamen Lernens wieder im nationalen und regionalen Zusammenhang zugänglich und sichtbar.
Mitarbeiter/innen:
- Dr.in Mag.a Irina Vana (Projektleitung)
- Drin. Barbara Glinsner, MSc
- Magª. Katharina Handler
- Dr. habil. Ursula Holtgrewe
- Katharina Koller, BSc BA MSc
- Magª. Elisabeth Koller
- Magª. Martina Lindorfer
- Mag. Wolfgang Michalek
- Sonja Spitzer
- Stella Wolter, BA BA MA
Bereich: Arbeit & Chancengleichheit
Partner:
- Anton Trstenjak Institute for Gerontology and Intergenerational Relations
- City Schaffhausen
- Communal Center of Social Action of Marseille
- Generation 65 Plus GmbH
- Institute for Seniors Care and Retirement
- Municipality of Feldbach
- Municipality of Žiri
- University of Grenoble Alpes
- University of Tübingen
- Central European Initiative - Executive Secretariat
- City of Treviso (Coordinator)
- District Office of Tübingen County
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- News: Newsletter - T.A.A.F.E. Towards an alpine Age-Friendly Environment
- Veranstaltung: TAAFE Toward an Alpine Age friendly Environment - International Conference (online)
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- News: Newsletter 3: Lokale Umsetzung des TAAFE-Projekts im COVID-Kontext
Tags: ageing society, demographic change, equal opportunities, urban development
Typ: Forschung
Programm: Interreg Alpine Space ; ERDF-Contribution: 187.210,33 Euro
Projekt Status: Abgeschlossen
Laufzeit: 33 Monate
Von/Bis: 10/2019 - 06/2022